Autorennen

Im Bremgartenwald fanden ab 1931 Motorradrennen, ab 1934 auch Autorennen statt. Dies bis 1955.

Der Grosse Preis der Schweiz gehörte zu den Klassikern des Motorrennsports. Parallel dazu gab es die Rennen um den Grossen Preis von Bern (Rennsportwagen) und den Grossen Preis von Bremgarten (Sportwagen). 1934 waren im Grossen Preis von Bern auch zwei Frauen mit von der Partie. Beide fuhren das Rennen zu Ende – im Gegensatz zu 13 ihrer männlichen Kollegen. 1950 wurde der Grosse Preis der Schweiz Bestandteil der damals neu gegründeten Formel 1 und blieb bis 1954 im Rennkalender. Neben den Autorennen fanden Motorradrennen in unterschiedlichen Klassen statt.

Grand Prix von Bremgarten, 1954: Das letzte Formel-1-Rennen in der Schweiz. Sieger wurde der Argentinier Juan Manuel Fangio auf Mercedes (Bildmitte). (Bild: Keystone)

Der Publikumsaufmarsch war jeweils beachtlich, so wurden 1948 fast 130‘000 Zuschauer gezählt. Die Motorsportrennen waren in ihrer Zeit der grösste Sportanlass der Schweiz. Auch der Campingplatz Eymatt entstand im Zusammenhang mit den Auto- und Motorradrennen.

Die Rennen waren gefährlich, es kam zu vielen Unfällen. Doch es waren nicht diese Unfälle, die dazu führten, dass seit 1955 im Bremgartenwald keine offizielle Motorsportveranstaltung mehr ausgetragen wird. Erst nach der Katastrophe bei den 24 Stunden von Le Mans von 1955, bei der 84 Menschen ums Leben kamen, wurden 1958 Rundstreckenrennen in der Schweiz generell verboten.

Rundrennstrecke Bremgartenwald

Doch was hat das alles mit dem RCB zu tun?

In den 1930er Jahren betrachtete man Autorennen offensichtlich als dem Rudern gleichwertiger Sport. 1931, zur Einweihung des neuen Bootshauses am Wohlensee, lancierten Scherer, Werder und Brawand, drei der damals aktivsten Mitglieder des RCB, die Wohlensee-Stafette:

«Die erste, ein mit nur zu schönen Preisen belohntes Stafetten-Rennen zwischen Läufern, Autofahrern und Ruderern wurde am 25 Oktober bei leider sehr ungemütlichem Wetter abgehalten. Sieger wurde nach heissumstrittenen Kampf die schwarze Staffel. Autofahrer: Herr Max Bächtold; Läufer und Verbindungsmann: Herr Kurt Maritz; Ruderer: Die Herren Eggenberg und Spring. (…) Die I. Wohlensee-Stafette konnte dank einer mustergültigen Organisation und einer klaren Zeiteinteilung ohne den geringsten Unfall, mit grosser Pünktlichkeit und zur Zufriedenheit aller Beteiligten durchgeführt werden. Ich danke den Herren Scherer, Werder und Brawand für die geleistete Arbeit und hoffe, dass die erste Wohlensee-Stafette nicht die letzte bleiben wird. Jede Zusammenarbeit, jeder Anlass der uns vereinigt und gegenseitig näher bringt, ist zu begrüssen.» (Bericht des Ruderchef James Leutwyler).

Im Juli 1932 fand die 2. Wohlensee-Stafette statt. Danach wird sie nicht mehr erwähnt.